Die STÄWOG hat in der Heinrichstraße 34 im Ortsteil Lehe-Goethestraße ein Haus für Studierende neu gebaut. Das Ultra-Vario-Haus ist eines von bundesweit 19 Modellvorhaben zum Bau von Variowohnungen, gefördert mit Mitteln der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Das Haus ist für sich genommen ein zukunftssicheres Wohnungsangebot, gibt zugleich aber auch dem Quartier eine Zukunftsperspektive.
Das Ultra-Vario-Haus Heinrichstraße 34 erlaubt, ohne größere Umbauten flexibel auf künftige demografische Entwicklungen, neue Trends bei den Wohnformen und den unsicheren Wohnungsmarkt im Quartier zu reagieren. Entstanden sind elf nachhaltige und bezahlbare Wohnungen, die bei hoher architektonischer und wohnlicher Qualität vielfältig nutzbar sind. Von Einzelzimmern mit kleiner Küche über Studenten-WGs bis hin zu seniorengerechten Wohnungen reichen die „1000 Möglichkeiten in 4 Wänden“. Möglich machen dies die sich wiederholende, klare und symmetrische Grundrissstruktur der Wohneinheiten sowie die gezielte Anordnung von Installationssträngen.
Der Neubau erfüllt alle Kriterien nachhaltigen Wohnungsbaus und wird das Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau (NaWoh) in der Version Variowohnungen erhalten. Über die Ökobilanz und energetische Standards hinaus wurden im Projekt ökologisch nachhaltige und innovative Ideen umgesetzt, von der sparsamen Energieversorgung durch ein integriertes Blockheizkraftwerk bis zum Mobilitätskonzept, bei dem die Stellplatzablöse in die Einrichtung einer Carsharing-Station in direkter Nachbarschaft fließt.
Nicht nur damit blickt die Immobilie über ihren eigenen Grundriss hinaus. Der Bremerhavener Ortsteil Lehe-Goethestraße gilt einerseits als eines der ärmsten Viertel Deutschlands, die Arbeitslosenquote im Ortsteil liegt bei fast 30 Prozent, rund 39 Prozent der Menschen sind überschuldet. Prachtvolle, gepflegte Fassaden der Gründerzeit stehen hier neben Dutzenden verwahrloster Immobilien.
An der Adresse Heinrichstraße 34 stand lange eine dieser „Schrottimmobilien“, deren Abriss letztlich nicht zu vermeiden war. Die Fassade des Neubaus fügt sich optisch und gestalterisch in die gebaute Nachbarschaft des Straßenzugs ein, sodass der Charme und die Attraktivität des Gründerzeitviertels für die Zukunft bewahrt wird. Das Leuchtturmprojekt Heinrichstraße 34 ist dabei eingebettet in eine ganzheitliche Strategie, die mehrere Investitionen auf engem Raum fokussiert.
Als erste Form des Ultra-Vario-Hauses wählte die STÄWOG ein reines Studierendenhaus, denn diese stellen eine neue und stabilisierende „Pionier-Bewohnergruppe“ für das sozial entmischte Quartier dar. Das Angebot kommt bei der Zielgruppe an, alle 26 Wohnplätze sind vermietet. Im Zuge dessen hat die STÄWOG zusammen mit mehreren Partnern auch das Programm „Bildungsbuddies“ im Quartier etabliert. Studierende erhalten dabei die Möglichkeit, fünf Wohnplätze im Haus mietfrei zu bewohnen, wenn sie dafür eine Lernpatenschaft für Schülerinnen oder Schüler der Oberschule am Ernst-Reuter-Platz (ERNST!) übernehmen.
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